Wie jedes Jahr veröffentlicht die Employer-Branding-Beratung Universum ein Ranking der beliebtesten Unternehmen. Wir haben uns die Ergebnisse der Studien The Most Attractive Employers for 2021 und Deutschlands Attraktivste Arbeitgeber 2021 – Young Professionals angeschaut und festgestellt: Die Ansprüche an den Arbeitgeber verändern sich.

Deutschlands attraktivste Arbeitgeber
Unternehmen von heute agieren in einem stark umkämpften Arbeitsmarkt. Zu wenig Fachkräfte, eine krisenbehaftete Weltwirtschaft und internationale Handelskonflikte – die Liste der Herausforderungen ist lang. Dennoch gibt es viele Unternehmen, die ihren Mitarbeitern einen attraktiven Arbeitsplatz bieten können. Welche Erwartungen haben Arbeitskräfte an ihren Arbeitgeber? Was sind die Karrierewünsche junger Talente? Und Was macht eine gute Unternehmenskultur aus? Diese Fragen stellte das zur StepStone-Gruppe gehörende Forschungsunternehmen für Arbeitgebermarken, Universum, deutschen Studierenden und Young Professionals aus insgesamt fünf Fachbereichen.
Studierende und Young Professionals: Unterschiedliche Schwerpunkte
Eine Industrie scheint sowohl bei den Studierenden als auch den Young Professionals, also Akademikern mit ein bis acht Jahren Berufserfahrung, besonders hoch im Kurs zu stehen: die Automobilhersteller Daimler, Porsche, Tesla, BMW und Audi zählen 2021 zu den attraktivsten Arbeitgebern für Studierende der Fächer Wirtschaft, Ingenieurwissenschaft und IT. Besonders das Innovativunternehmen Tesla ist in diesem Jahr beliebt und steigt erstmals seit 2018 in die Top 5 der besten Arbeitgeber ein. Für Young Professionals ist außerdem ein Arbeitsplatz in den Unternehmen Bosch, Siemens und Amazon begehrt.
Spitzenreiter bei den Studierenden der Naturwissenschaften sind neben den Forschungseinrichtungen Max-Planck-Institut, Frauenhofer-Gesellschaft und Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auch privatwirtschaftliche Unternehmen wie der Bayer-Konzern auf Platz 2 und Tesla auf Platz 4. Befragte, die bereits in die Arbeitswelt eingestiegen sind, setzen spezifischere Schwerpunkte bei der Arbeitgeberwahl. Große Chemie- und Pharmakonzerne wie Roche, BASF, Merck und Novartis sind besonders gefragt.
Studierende der Geistes- Sozial- und Rechtswissenschaften schätzen einen Arbeitgeber des öffentlichen Sektors. Das Auswärtige Amt sowie das Bundeskriminalamt dominieren die Top 5 der letzten drei Jahre maßgeblich. Während Medienhäuser wie das ZDF und die Wochenzeitung die ZEIT in den Geistes- und Sozialwissenschaften seit 2020 die Ränge 2 und 3 belegen, bilden die Vereinten Nationen eine Konstante in den Präferenzen der Jura-Studierenden. 2021 zählt außerdem die Europäische Kommission erstmals zu den fünf beliebtesten Arbeitgebern im Rechtsbereich. Auch in diesen Fachbereichen setzen Young Professionals vermehrt auf Großkonzerne: Google, Porsche und BMW gehören hier zu den besten fünf.
Für Studierende der Medizin bilden seit dem vergangenen Jahr die Charité Berlin, das Robert-Koch-Institut und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) das Siegertreppchen der besten Arbeitgeber. Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat hingegen an Relevanz verloren. Er rutscht von Platz 3 im Jahr 2019 zwei Jahre später auf Platz 6 ab. Der Trend hin zum privatwirtschaftlichen Sektor bei den Young Professionals wird im Bereich der Medizin besonders deutlich. Anstelle von öffentlichen Einrichtungen treten Siemens und Bayer den 1. und 2. Platz an. Roche landet auf Platz 5.

Auswirkungen der Pandemie auf Job-Präferenzen
Einmal in der Arbeitswelt angekommen, wissen junge Berufstätige, welche Eigenschaften sie an ihrem Arbeitgeber schätzen – oder auch vermissen. Im Vergleich zum Vorjahr sind den insgesamt 16.600 in Deutschland befragten Young Professionals die Aspekte Sicherheit, Wertschätzung und Respekt deutlich wichtiger geworden. Das zeigt: Die Pandemie ist nicht spurlos an jungen Menschen vorbeigegangen. Denn die Gründe für den Mentalitätswandel könnten nicht zuletzt auch an den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die individuelle Arbeitssituation liegen. Das wachsende Bedürfnis nach Anerkennung und Sicherheit wurzelt z.B. in der Angst vor Kurzarbeit oder der Befürchtung, im Homeoffice vom Team isoliert zu sein.
Flexibilität und Work-Life-Balance entscheidend für Young Professionals
Ein wettbewerbsfähiges Grundgehalt, flexible Arbeitszeiten und eine gute Work-Life-Balance zählen für Young Professionals seit einigen Jahren zu den wichtigsten Grundsäulen des Jobs. Das deckt sich auch mit den Präferenzen von Studierenden: Für sie ist zudem die Aussicht auf eine Gehaltserhöhung sowie eine abwechslungsreiche Tätigkeit ausschlaggebend für die Attraktivität eines Arbeitgebers.
Quellen:
- https://universumglobal.com/de/yp2021/
- https://universumglobal.com/rankings/germany/
- https://www.horizont.net/marketing/nachrichten/arbeitgeberranking-diese-unternehmen-sind-fuer-young-professionals-am-attraktivsten-194743utm_source=%2Fmeta%2Fnewsflash%2Fvor9&utm_medium=newsletter&utm_campaign=nl45477&utm_term=bde952cad408857f7fd7aafb54a3f19f