Rund um Bewerbung
Worum geht es?
Hier findet ihr Informationen rund um Bewerbung. Worauf sollte man bei einem Lebenslauf achten? Brauche ich ein Deckblatt? Wie schreibe ich ein gutes Motivationsschreiben? Diese und viele andere Fragen werden in diesem FAQ beantwortet.
Rund um Bewerbung
Stellenangebote verstehen
Stellenangebote sind in der Regel nach einem einheitlichen Muster aufgebaut. Neben einer kurzen Beschreibung des Unternehmens beinhalten sie eine Liste von Aufgaben, Anforderungen an den Bewerber sowie die Konditionen.
Die Anzeigen beschreiben grundsätzlich ein ideales Profil, das sich der Arbeitgeber für die Besetzung einer Stelle vorstellt (Anforderungsprofil). Es ist daher in den meisten Fällen nicht möglich und auch nicht notwendig alle Anforderungen zu 100 Prozent zu erfüllen. Gleichwohl erhöhen sich deine Chancen, den Job zu erhalten, je mehr Kriterien des Anforderungsprofils du erfüllen kannst. Auch die Anforderungen sind häufig nach einem wiederkehrenden Muster strukturiert. An erster Stelle werden hierbei die gesuchten fachlichen Qualifikationen genannt. Danach folgen die gewünschten Schlüsselkompetenzen. Dazu gehören vor allem Soft Skills wie Kommunikationsstärke, Präsentationssicherheit und Teamfähigkeit. Diese sind absteigend nach Wichtigkeit für die ausgeschriebene Stelle sortiert.
Die Konditionen beschreiben schließlich, was dir der Arbeitgeber in deinem neuen Job bieten wird. Dazu zählen neben dem Gehalt, der Arbeitszeit auch die Pluspunkte, die dir der Arbeitgeber bietet. Diesen Benefits wird mittlerweile eine immer größere Bedeutung beigemessen, da sie den Arbeitgeber für potenzielle Bewerber besonders attraktiv machen. Klassische Benefits sind Zuschüsse zu Sportprogrammen, flexible Arbeitsmodelle wie Home-Office oder bestimmte Bonus-Zahlungen.
Idealtypischer Aufbau einer Stellenanzeige
1. Vorstellung des Unternehmens
Sie ist in Stellenanzeigen auf das Wesentliche gekürzt. Spätestens wenn du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, solltest du dich umfassend über das Unternehmen, die Philosophie und das Leistungsangebot informieren.
2. Titel der ausgeschriebene Stelle
Hier beschreibt das Unternehmen die gesuchte Position. Durch den Titel der Stelle bekommst du meist eine recht gute Idee, was deine künftigen Aufgaben sein werden.
3. Das Anforderungsprofil
Der wichtigste Teil einer Stellenausschreibung – die Anforderungen an den Bewerber. Hier erhältst du ein sehr genaues Bild des Jobs: Sind neben einem bestimmten Studium besondere Kenntnisse notwendig? Welche Schlüsselkompetenzen sind für die Stelle wichtig? Das Anforderungsprofil ist meist überschrieben z. B. mit „Ihr Profil“, „Sie bringen mit“ oder „Unsere Erwartungen“.
4. Aufgaben und Zuständigkeiten
Hier sind die Inhalte deiner neuen Tätigkeit aufgelistet. Filtere die für die ausgeschriebene Position notwendigen Kernaufgaben heraus und nutze sie als zentrale Schwerpunkte im Motivationsschreiben oder Lebenslauf.
5. Rahmenbedingungen und Konditionen
In diesem Teil informiert der Arbeitgeber über die Leistungen, die er dir für den Job bietet und weitere . Dazu gehören Angaben zu Eintrittsdatum, Gehalt, zusätzlichen Sozialleistungen sowie Dauer des Arbeitsverhältnisses. Gehaltsvorstellung sowie Eintrittsdatum kannst du optional in deinem Anschreiben aufführen.
Wenn doch mal eine Bewerbungsmappe gewünscht ist...
Mittlerweile ist es sehr selten geworden, dass Arbeitgeber eine gedruckte Bewerbungsmappe per Post erhalten wollen. In der Regel reichen digitale Unterlagen, die per Mail versandt werden. Die Art der gewünschten Bewerbung geht aus der Stellenanzeige hervor. Falls doch mal eine Bewerbungsmappe nötig wird, reicht es nicht aus, inhaltlich mit guten Argumenten zu überzeugen – das Gesamtpaket muss stimmen.
Mappe, Papier und Druck
Es muss nicht unbedingt die teuerste Bewerbungsmappe sein, dezente Klemmmappen mit transparenter Deckseite reichen meist aus. Verwende darüber hinaus keine Klarsichthüllen und verzichte darauf, die Blätter zu lochen. Bei der Qualität des bedruckten Papiers solltest du jedoch nicht sparen. Hier empfiehlt sich Papier mit einer Stärke ab 100 g/m². Denk daran: Der erste Eindruck zählt. Vermeide deshalb verschmierte Druckerschwärze und Kopierränder. Abgenutzte Blätter und Mappen mindern deine Bewerbungsaussicht beim Unternehmen. Prüfe also, welche Bestandteile der Unterlagen aus einer früheren Bewerbung ggf. ein weiteres Mal verwendet werden können.
Design
Verwende durchgehend eine gut lesbare Schriftart, nach Möglichkeit aber nicht unbedingt Arial – das sieht zu sehr nach Studien- oder Abschlussarbeit aus. Es gibt viele geeignetere Schriftartenfamilien, wie beispielsweise Roboto, Cambria, Garamond, Georgia, Verdana. Arbeite für Hervorhebungen und Überschriften mit verschiedenen Größen sowie Fettdruck oder auch einer zweiten, eher dekorativen Schriftart. Vorsicht mit Kursivschrift und Unterstreichungen: Viele Empfänger empfinden diese Stiele als nicht mehr zeitgemäß.
Versand
Versende deine Unterlagen auf dem Postweg in einer passend großen Versandtasche oder einer Kartonage. Achte auf eine korrekte Umschlaggestaltung. Überprüfe die richtige Empfängeradresse und vergiss nicht deine Absenderadresse links oben auf dem Umschlag anzugeben. Expressbrief oder Einschreiben sind in der Regel nicht notwendig.
Aufbau einer klassischen Bewerbung
Klassisch heißt nicht altmodisch: In Abhängigkeit vom Bereich, auf den du dich bewirbst, kommt es neben dem Inhalt auch heute noch stark auf die Form an. Ein einfaches Beispiel: Bewirbst du dich auf eine Stelle im Personalbereich werden andere Maßstäbe angelegt als bei einer Bewerbung im Bereich der Softwareentwicklung. Neben dem Anforderungsprofil spielt dabei auch die Zahl der potenziellen Mitbewerber eine wesentliche Rolle. Erst wenn beides stimmt, kannst du mit deiner Bewerbung überzeugen.
Die empfohlene Reihenfolge in deiner „Bewerbungsmappe“:
- Deckblatt mit Titel „Bewerbung als xxx“, professionellem Bewerbungsfoto sowie deinem Namen und deinen Kontaktdaten. Ein griffiges Kurzprofil sowie der Verweis auf die Anlagen sind ebenfalls möglich.
- Anschreiben an konkreten Leser adressiert, mit engem Bezug zur Stellenanzeige, der Motivation deiner Bewerbung und den Argumenten, warum du der oder die Richtige für die Stelle bist
- Lebenslauf (tabellarisch) mit persönlichen Angaben, umfassenden Informationen zur Ausbildung und berufspraktischen Erfahrungen sowie allgemeinen Kenntnissen und relevanten Zusatzqualifikationen
- Anlagen je nach eigenem Stand im Berufsleben und nur wichtiges sowie aktuelles: Schulabschlusszeugnis, Ausbildungszeugnis, Zeugnisse von Hochschulabschlüssen, drei bis vier qualifizierte Arbeitszeugnisse, Zertifikate von relevanten Weiterbildungen. Publikationen und Arbeitsproben solltest du nur anfügen, wenn es ausdrücklich erwünscht oder in der Berufssparte üblich ist.
Hinweis: Wichtig beim Versand per E-Mail ist, ein PDF-Dokument mit allen Unterlagen zu erstellen und entsprechend anzufügen.
Die Sache mit dem Deckblatt
Das Deckblatt ist die Titelseite deiner Bewerbung und das allererste, was der Arbeitgeber von deiner Person wahrnimmt. Es ist sozusagen deine Visitenkarte und vermittelt den wichtigen ersten Eindruck. Es gibt auch Fälle, in denen ein Deckblatt nicht notwenig ist, und zwar
- wenn du dich über ein Online-Bewerbungsportal bewirbst und dort in der Regel die Bestandteile deiner Bewerbung einzeln hochlädst – das Foto meist separat als JPG oder
- wenn du dich für einen fachfremden Nebenjob bewirbst, bei dem deine Ausbildungsrichtung keine Rolle spielt.
Das Deckblatt erfüllt in erster Linie einen ästhetischen Aspekt und lässt die Bewerbung professionell erscheinen. Wichtig ist dabei, ein ansprechendes und aussagekräftiges Bewerbungsfoto und kein herkömmliches Passfoto zu wählen.
Rein rechtlich betrachtet ist ein Bewerbungsfoto kein Pflichtbestandteil der Bewerbung. Aufgrund unserer Erfahrungen mit Arbeitgebern empfehlen wir es aber dennoch. Ein gelungenes Bewerbungsfoto bildet dich sympathisch sowie kompetent ab und hinterlässt dadurch einen positiven ersten Eindruck. Hilfreich ist es, wenn deine Kleidung zu Branche und Stelle passt. Ob das Foto dabei in schwarz-weiß, Halbton oder in Farbe besser wirkt, hängt auch von deinen Vorlieben ab. Hier gibt es keinen Königsweg.
Auf das Deckblatt deiner Bewerbung gehören neben dem Bewerbungsfoto vor allem ein Titel sowie deine Adressdaten. Der Titel ist üblicherweise im oberen Bereich zu finden und beinhaltet neben deinem Anliegen („Bewerbung“) im besten Fall die Position, auf die du dich bewirbst. Durch das Einbinden des Unternehmensnamens zeigst du, dass du nicht bei jeder Bewerbung das gleiche Deckblatt verwendest. Gern kannst du konkrete Abteilungen oder Bereiche benennen – das ist vor allem bei Initiativbewerbungen hilfreich und erleichtert die Zuordnung. Zu deinen Adressdaten zählen Name, Vorname, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Bei längeren Telefonnummern verbessern Leerzeichen und Blöcke die Lesbarkeit deutlich (statt 0172/12345678 z. B. 0172 / 123 456 78)